Wie in unserem letzten Blogartikel für Immobilienverkäufer beschrieben, haben sich die Online-Angebote seit Beginn 2022 von ca. 60.000 Angeboten über alle Plattformen hinweg fast verdoppelt. Auch die Angebotspreise für Immobilien sind seit Juni 2022 gefallen. Ein richtiger Hammer war es auch, als im Oktober 2022 ca. 15 % aller Angebote im Preis reduziert wurden!
Bedeutet das vielleicht die größte Chance für Immobilienkäufer in diesem Jahrzehnt?
Die Antwort ist wie so oft: Es kommt darauf an.
Einerseits ist der Preisverfall zwar insgesamt deutlich geringer geworden und zeigt sogar, dass einzelne Immobilien wie Ein- und Mehrfamilienhäuser bundesweit wieder leicht steigen (Quelle: German Real Estate Index (GREIX)). Demnach könnten wir von einer Bodenbildung des Marktes ausgehen, auf den ein Anstieg folgen müsste. Das Ifo Institut spricht sogar von massiven Preissteigerungen der Immobilien weltweit um 9 % pro Jahr. In Deutschland sind es immerhin auch noch 7,2 %.
Das Bild ist also: Ein deutlicher Preisverfall liegt hinter uns, der Markt hat sich von einem Verkäufer- zu einem Käufermarkt gewandelt und Immobilien werden in Deutschland, aber vor allem weltweit, weiter deutlich steigen. Und das Beste daran ist, dass man aktuell deutlich besser die Preise der Immobilien verhandeln kann, da sich das Angebot verdoppelt hat und einige Verkäufer langsam aber sicher unter Druck geraten und abverkaufen wollen.
Andererseits kennen wir von anderen Vermögensklassen, dass gerade nach starken Preisrückgängen eine leichte Erholung folgt und sich anschließend der Trend nach unten fortsetzt. Weiterhin könnten kurz- bis mittelfristig weitere Zinserhöhungen folgen, die die Immobilienpreise weiter unter Druck setzen. Außerdem sollten wir das Damoklesschwert der Energiewende nicht vernachlässigen. Bei Kosten von ca. 750 bis 900 € pro qm² für eine Erneuerung der Heizsysteme und bis zu 2.000 € Kosten pro qm² für eine vollständige energetische Sanierung sollten energetisch schlecht aufgestellte Gebäude (ab Energieeffizienzklassen F und G) noch deutlich stärker unter Druck geraten. Zum Beispiel in Potsdam bei ca. 5.000 €/qm Kaufpreis wären das zwischen 20 % bis 40 % Wertverlust!
Das Bild wäre in diesem Fall: Erst mal abwarten. Keiner weiß genau, wie sich die Preise und die Energiewende entwickeln werden. “ Wenn ich jetzt Fehler mache, dann brauche ich eventuell viele Jahre, um diese Fehler auszugleichen.”
Fazit:
Aktuell ist der Immobilienmarkt extrem dynamisch und stark unter Druck. Phasen des Umbruchs bieten sehr große Chancen, aber auch sehr große Risiken. Aktuell gilt es also mehr denn je, Wissen aufzubauen, zu verhandeln und in den Szenarien sowohl mit Plan B als auch mit einem suboptimalen Case immer noch sicher aufgestellt zu sein. Sollten Sie kaufen wollen, aber sich noch etwas unsicher fühlen, stehen wir Ihnen gerne mit unseren mehr als 20 Jahren Erfahrung im Potsdamer Markt zur Seite und begleiten Sie durch den gesamten Prozess des Ankaufs.